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LAWA – Let´s act with awareness

LAWA ("lets act with awareness") ist ein Kollektiv von Menschen aus Kiel, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Awarenessarbeit auf Kieler Partys und Veranstaltungen bekannt zu machen und zu professionalisieren. Um mehr Menschen die Teilnahme an Veranstaltungen zu ermöglichen, müssen Barrieren abgebaut werden. LAWA-Kiel begleitet Veranstaltungen mit einem geschulten Awarenessteam, unterstützt Clubbetreibende bei der Planung und Durchführung von Events und stellt thematisches Infomaterial zur Verfügung. Wir arbeiten dabei eng mit den Veranstalter*innen zusammen, um eine Awareness-Perspektive vor, während und nach der Veranstaltung zu ermöglichen. 

Lawa Instagram-Account

email: info@lawa-kiel.de

Fotos: Kimi Kaufner & Nikita Mädge

Awareness

Awareness = Bewusstsein/Achtsamkeit

Durch Awareness soll ein rücksichtsvoller und verantwortungsvoller Umgang miteinander gestärkt werden.  Es soll vordergründig marginalisierten Gruppen der Zugang zu Räumen ermöglicht und vereinfacht werden, indem diese die Selbstbestimmung verschiedener Communities stärken. Awareness lenkt die Aufmerksamkeit auf die Einhaltung individueller Grenzen, fragt nach Konsent und stellt sich gegen Diskriminierung und (verbale-) Gewalt. Awareness agiert parteilich und solidarisch mit Betroffenen. Awarnessarbeit ist ein Prozess für alle Beteiligten. Um zu verinnerlichen die Grenzen und Bedürfnisse aller zu achten und Strategien zu lernen, um Betroffene zu unterstützen. 

 

Aus eurozentristischer Perspektive wird Awarenessarbeit inkorrekterweise häufig ausschließlich antisexistisch verstanden und praktiziert. Allerdings ist es für gute Awarenessarbeit maßgeblich immer mit der Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen zu denken (Intersektionalität). Die Awareness-Bewegung wurde vor Allem von Frauen und LGBTIQ of Color als empowerndes queer-feministisches, antirassistisches Konzept entwickelt.

Relevanz

Entstehung von Gewalt durch Ungleichheiten

Wir sind der Überzeugung, dass es durch konstruierte, gesellschaftliche Ungleichheiten zu realer psychischer und physischer Gewalt kommt. Insbesondere marginalisierte Gruppen sind von dieser Gewalt betroffen. Besondere Beachtung findet hier das Prinzip der Intersektionalität. Mehr Informationen bezüglich der Intersektionalität hier.

Viele gesellschaftlich marginalisierte Menschen werden im Alltag mit Diskriminierungen oder Ausgrenzungen konfrontiert. Dies findet ebenfalls bzw. insbesondere, in Clubs, Bars, etc. statt. Es kann also zu Diskriminierung und/oder (verbaler-) Gewalt auf Veranstaltungen vor Allem gegenüber marginalisierten Gruppen kommen. Möglicherweise begeben sich potentiell Betroffene garnicht erst auf die Veranstaltung.

Formen von Diskrimierungen können zum Beispiel sein: Ableismus, Antisemitismus, Klassismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus 

Praxis

betroffenenzentriertes Arbeiten

Wir arbeiten nach verschiedenen Grundsätzen, die das Fundament unserer Arbeit darstellen. 

Wir arbeiten grundsätzlich betroffenenzentriert. Das bedeutet, wir konzentrieren uns in unserer Arbeit auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen und befassen uns nicht mit den Täterinnen. Awarenesspersonal arbeitet daher im Optimalfall eng mit der Security, den Veranstalterinnen und möglichen Sanitäter*innen zusammen. Um die Wünsche von Betroffenen voll umsetzen zu können, haben wir zwangsläufig auch das Hausrecht. 

Ein weitere Grundsatz unserer Arbeit ist die Definitionsmacht. Die betroffenen Menschen definieren selbst, wann und wie sie eine Grenzüberschreitung/Diskriminierung wahrnehmen und benennen möchten. Wir stehen parteiisch mit den betroffenen Menschen und schenken ihnen glauben. das Awareness Team ist somit nicht "neutral" und stellt keine Mediation dar. Wir sind keine Konfliktlöser*innen. Wir sind klar Parteilich mit Betroffenen und grenzen uns damit klar zur Security ab. Unsere Arbeit ist außerdem auf die Veranstaltung begrenzt und hat keine therapeutische Funktion.

Wir machen den betroffenen Menschen Angebote, die sie annehmen oder ablehnen können. Genauso handeln wir auch nur wenn dies von Betroffenen explizit gewünscht ist. Konsens und Freiwilligkeit ist uns sehr wichtig. (Das alles kommunizieren wir in einer respektvollen, achtsamen und ruhigen Art.) Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Betroffenen zu empowern die Kontrolle über ihre Situation wieder zu erlangen.